
Für immer auf Anfang
- irmabelic

- 6. Okt.
- 10 Min. Lesezeit
Ich bin Demeter.
Muttergöttin.
Göttin der Fruchtbarkeit, des Getreides, der Jahreszeiten.
Ich bin eine Schwester des Zeus.
Maria sitzt vor dem Fotoalbum. Sie betrachtet lachende Kindergesichter. Eines sticht hervor. Maria streicht mit dem Finger über das strahlende Gesichtchen. Als sie klein war, ihre Hanni, da hatten sie teilgenommen am Erntedankfest. Jedes Jahr war das ein buntes Fest. Das war in der Volksschulzeit. Als alles einfach war. Hanni, ihr fröhliches Mädchen. Sie hat gebastelt und gemalt mit Begeisterung und Überzeugung, sie war ein kleiner Wildfang, immer mittendrin und doch feinfühlig, zart. Feinsinnig, was andere Menschen betraf, so mitfühlend, sie war wie der Frühling, in dem sie auch geboren wurde. Ein Widder im Sternzeichen, was soll man da noch sagen? Ein bisschen Kopf durch die Wand war da schon dabei gewesen. Eva wollte, musste, immer gut auf sie aufpassen. Hanni war offenherzig, vertrauensvoll. Eva hat sie behüten müssen. Vor fremden Ideen, vor schlechten Einflüssen, vor falschen Freunden und zu strengen Lehrerinnen. Es war eine schöne Zeit, mit vielen schönen Erinnerungen. Hanni ist immer sicher und behütet gewesen.
Keine Heldengeschichten
gibt es über mich.
Ich bin selbstverständlich.
Notwendig.
Ohne mich gibt es Helden nicht.

Hanni war Marias kleiner Schatz. Maria musste damals nicht Vollzeit arbeiten. Sie war spätestens mittags zu Hause, wenn Hanni von der Oma aus dem Kindergarten gebracht wurde. Meist hat die Oma das Mittagessen vorbereitet. Lieber hätte Maria es selbst gemacht. Sie blieben auch noch bei diesem Rhythmus, als Hanni schon ins Gymnasium ging. In der Früh ihr Mädchen in die jeweilige Institution bringen, selbstverständlich mit gesunder Jause, zu Mittag nach Hause hetzen, um zumindest davor noch den Nahrungsmitteleikauf zu übernehmen. Würde sie die Oma oder Hannis Vater einkaufen lassen es würde doch nur ungesundes Zeug geben. Tiefkühlware, oder viel zu viel Fleisch. Es war Maria wichtig für Hannis Entwicklung das bestmögliche zu versuchen. Sie hat für Hannis behütetes Aufwachsen auf vieles verzichtet, sich zerspragelt, es ist ihr gar nicht aufgefallen. Sie hat es immer gerne getan.
Ich bin nicht nur die Göttin der Fülle.
Die, die die Halme wachsen lässt
Ich bin Mutter zu jeder Zeit.
Maria erinnert sich lebhaft an diese Jahre. Als Studentin mit Baby kurz vor dem Abschluss hatte sie die Nächte durchgelernt, Hannis Vater schaukelte sein Töchterchen singend durch die ersten Lebensnächte .Zum Stillen legte er sie Maria an die Brust, dann sind Vater und Tochter wieder schlafen gegangen
.
Als sie klein war,
roch ihre Haut nach Sonne und Korn.
Mein Kind.
Ich nannte sie „Kore“ – das Mädchen.
Maria nahm bald nach Hannis Babyphase eine Anstellung als Ärztin im Gesundheitsamt an, mit dem Versprechen ihrer Arbeitgeber nur Teilzeit arbeiten zu müssen. Die Idee mit einer Studienkollegin gemeinsam eine Praxisgemeinschaft zu gründen, wie in der langen Studienzeit visioniert, hat Maria augenblicklich verworfen, als sie Hanni nach der Geburt in den Armen hielt. Das Baby hat ihr in die Augen geblickt, ein Engelslächeln war über Hannis Gesichtchen gehuscht und alle Wünsche Marias haben sich verwandelt. Ab nun sollte sich alles um Hanni drehen. Zumindest bis Hanni ins Gymnasium kommen würde. Dann ist doch noch Zeit genug eigene Pläne umzusetzen. Die Familie, Hanni, hat auf jeden Fall Vorrang. Hannis Vater war zwar verwundert über die rasche Wendung von Marias Plänen die Zukunft betreffend, doch war er nicht ganz unzufrieden mit Marias Entscheidung. Ganz praktisch eigentlich, hat er sich wohl gedacht. So denkt Maria heute.
Ich hielt sie fest an mich,
als wäre das Halten selbst das Atmen.
Ich glaubte, Liebe könne bewahren
und unsere Welt könnte stillstehen.
Für uns.
Für immer.
Manchmal dachte Maria daran, wie es wohl gewesen wäre, eine eigene Praxis als Ärztin zu betreiben …. Die Studienkollegin war damals sehr enttäuscht. Sie hat dann eine andere Praxispartnerin gefunden. Maria und die Kollegin haben seither selten Kontakt. Als wollte die eine nicht hören was aus der anderen geworden ist. Als hüteten beide ein Geheimnis voreinander. Schnell wischt Maria diese Gedanken zur Seite.
Ihre Hanni war immer ein ehrgeiziges Mädchen. Das Lernen fiel ihr leicht, es gelang ihr scheinbar alles mühelos. Sie war beliebt bei den Gleichaltrigen, ging regelmäßig zum Ballett, spielte auch Basketball in der Oberstufe des Gymnasiums.
Ich, Demeter,
bin die,
die wartet.
Maria war stolz auf Hanni. Marias Hingabe an Hannis wohlbehütetes Elternhaus hat sich bezahlt gemacht. Maria und Hanni waren voller Vertrauen zueinander. Maria wusste alle Freuden und Sorgen und Nöte von Hanni. Hanni hat immer alles erzählt. Wie beste Freundinnen hat es sich angefühlt. Alle war gut. Hannis Vater hatte seit Hannis Kindergartentagen wenig Zeit für Alltagsspielereien. Als Partner in einem Architekturbüro blieb wenig Zeit für Erntedankfeste, Laternenfeste, Elternsprechtage, Lateinvokabel, Schulveranstaltungen. Doch für Hannis Wünsche hatte er immer ein offenes Ohr. Auch er war stolz auf sein Töchterlein. Gut entwickelt sich die junge Dame! Die Vespa zum sechzehnten Geburtstag allerdings, daran erinnert sich Maria mit Schaudern. Keine ruhige Minute gab es für sie, bis Hanni von ihren Ausflügen, der eigentlich bloß der Schulweg war, wieder zu Hause angekommen war. Abends durfte Hanni nicht mit der Vespa fahren. Gottseidank war Hanni so ein vernünftiger Teenager. Marias verzweifelter und furchtsamer Blick war ausreichend und nahm die Straßenbahn. Sie musste ja wirklich nicht überall dabei sein. Das hat Hanni immer eingesehen, ein Blick Marias hat da genügt. Streit? Nein, Streit gab es so gut wie nie.
Dann, eines Tages,
tat die Erde sich auf
mit einer zarten Bewegung sogar,
wie ein Atemzug.
Aus Kore wurde
Persephone.
Maria schluckt. Es drückt die Erinnerung herauf. Als alles anders wurde. Plötzlich. Warum musste er ihr unbedingt das Auslandssemester ermöglichen? Sie hat doch hier alle gehabt, zügig studiert, Maria hatte dafür gesorgt, dass Hanni sich voll und ganz auf ihr Studium konzentrieren konnte. Als sie im Lokal um die Ecke einen Job annehmen wollte, um in eine kleine Garconniere leisten zu können, hat Maria Hannis Vater überredet den ersten Stock des gemeinsamen Hauses ganz für Hanni zu adaptieren. Das war größer als die Garconniere, außerdem konnte vollauf mit Marias Unterstützung bezüglich Haushalt, Ernährung rechnen. Dann kam Hanni plötzlich mit diese Idee. Auslandssemester! Sie wollte das unbedingt! Hannis Vater hat sich von ihr einfach um den Finger wickeln lassen. Aber Maria hatte doch gewarnt, mit Hannis Vater eindringlich gesprochen, ihn auf alle Gefahren hingewiesen. Ihre Hanni, ganz allein in London. Dieses schöne, intelligente, offenherzige Wesen. Das konnte doch nur schiefgehen.
Maria spürt ihren Brustkorb sich zusammenziehen. Immer ist es dasselbe. Sie bemüht sich wirklich sehr um die schönen Erinnerungen. Ihre Therapeutin hat ihr eindringlich dazu geraten. Sie hat es Maria auch erklärt. Marias Kopf hat den Sinn dahinter erstanden. Der Kopf hat es erfasst. Das Herz nicht. Dann wagt sie es doch und dann kommt diese Leere.
Und sie verschwand.
Natürlich ließ Maria Hanni schlussendlich gehen. Was hätte sie auch machen können? Schließlich war Hanni erwachsen. Hanni hat dann versprochen täglich anzurufen. Das hat sie auch gemacht. Anfangs. Dann bemerkte Maria eine Veränderung. Fast unmerklich zu Beginn. Hanni erzählte nicht mehr alles. Maria spürte es deutlich. Als sie dann begann nachzufragen änderte sich Hannis Ton. Irgendetwas hat Hanni verändert, seit sie in London studierte. Für Maria war es fast nicht auszuhalten. Sie konnte sich Hannis eigenartige Verschlossenheit nicht erklären. Bestimmt ist sie in bedenkliche Gesellschaft geraten. Bestimmt hat sie falsche Freunde gefunden. Maria erinnert sich an ihre Studienkollegin. Die hat von einem Tag auf den anderen plötzlich ein ganz anderes Gesicht gezeigt.
Der Boden nahm sie mir.
Und nichts wuchs mehr.
Als Hanni das Semester beendet hatte und aus London zurückkam, wollte sie sofort mit Kolleginnen in eine Wohngemeinschaft ziehen. Maria konnte sie nicht davon abbringen. Und natürlich hat Hannis Vater Maria nicht dabei unterstützt Hanni davon zu überzeugen, dass sie es doch zu Hause viel leichter und gemütlicher haben würde. Wie früher, so schön hätte sie es haben können! Und Hanni war so ungeduldig am Telefon, wenn Maria sie anrief. Jeden Tag, wie ausgemacht. Hanni war meist nur kurz angebunden, antwortete mit ja und nein, erzählte unwillig. Alle musste man ihr aus der Nase ziehen.
Maria wurde immer unruhiger, unsicherer. Sie konnte nicht schlafen. Sie quälte sich mit Fragen, die sie Hanni stellen wollte, die einen Anruf rechtfertigen würden. Eines Tages, als Maria wie gewöhnlich zum Telefon griff, gleich am Morgen nach dem Frühstück, nur um etwas zu fragen, um Hanni ein Stück vom Apfelkuchen anzutragen, gestern gebacken, extra für sie und ihre Wohnungskolleginnen, sie möge Apfelkuchen doch so gerne, nahm Hanni den Anruf nicht an. Später nicht und am Abend auch nicht. Sie war nicht zu erreichen. Es war Maria, als müsste sie verrückt werden.
Ich irrte durch Felder,
ich suchte sie im Wind,
in durchforschte den Schatten,
ich drohte den Göttern,
ich verfluchte das Licht.
Wieso tat sie das? Maria war doch ihre Mutter! Sie waren doch beste Freundinnen, nie gab es Unstimmigkeiten zwischen ihnen! Wenn Maria an diese Geschichten dachte, die andere Mütter erzählten, von Pubertät und Zank und Widerworten. Ihre Hanni war so nie. Ihre Hanni war ihre beste Freundin. Nie hätte ihre Hanni ihre Mutter dermaßen respektlos behandelt. Nie hätte Hanni ihrer Mutter Sorgen bereitet. Hanni war immer die Feinfühligkeit in Person! Maria spürte Angst in sich hinaufkriechen, sie kroch bis zum Hals, dort wurde die Angst zu Worten. Noch mehr Worte an Hanni. Briefe, Postkarten, denn Hanni reagierte nicht auf Anrufe, nicht auf sms. Wochenlang Funkstille. Hanni nahm ihre Anrufe nicht an. Maria starrte ins Leere. Sie konnte nichts außer pflichtbewusst arbeiten. Sie ließ sich nichts anmerken. Zu Hause nahm sie Platz am Tisch und starrte in die Leere, die neue, die nahtlos anschloss an die alte. Wie lange? Maria kann sich nicht daran erinnern.
Irgendwann ging sie zu Hannis Wohnung. Sie läutete. Eine Stimme teilte ihr mit, dass Hannah auf Urlaub sei. Die Stimme lud sie ein heraufzukommen, auf einen Tee? Maria stand dann in der Wohnung, Schuhe über Schuhe im Flur, Lichterketten an der Decke, leere Proseccoflaschen in einem Sack neben der Türe. Ein voller Aschenbecher quillt über auf dem Tisch auf dem Balkon. Keine Blumen. Wäsche in einem vollen Wäschekorb. Hier wohnte also Hanni. So wohnte also Hanni. Das war nun Hanni. Maria sah all das und vergaß sich selbst. Hannah! Hat das diese Mädchen in der Wohnung gesagt? Hannah? Sie war immer Hanni! Immer.
Doch was nützt Macht,
wenn das Herz leer ist?
Was nützt Unsterblichkeit,
wenn das Liebste fehlt?
Hannah stand dann nach zwei Wochen vor Marias Türe. Braungebrannt. Gefärbte Haarsträhnen. Eine Haarknödel mitten auf dem Kopf. Flatterhose. Sie klang fröhlich, als wäre nichts geschehen. Sie sei mit ihren Freundinnen zuerst an einem See gewesen, für ein paar unbeschwerte Tage, dann hätte sie gelernt für die nahe Prüfung. Ob Maria denn das vergessen hätte? Sie hätte es doch erwähnt. Aber Maria hätte einmal mehr nicht zugehört. Ob ihr das überhaupt je auffalle?! Maria fühlte sich entsorgt, vor ihrem Auge die Proseccoflaschen, wie ausgesaugt und abgestellt. Entsorgt. Sie kannte dieses Gefühl nicht. Maria spürte Wut und dachte es sei Sehnsucht. Liebe. Sorge. Sie fühlte auch Einsamkeit und wollte Hanni erzählen. Ein Reflex, um die Stille nicht zu hören. Von den vielen Äpfeln, dass sie alle allein aufklauben musste, der Vater kümmere sich ja nie um den Garten, außerdem arbeite er wie immer. Gleich würde es Maria besser gehen. Sie haben sich ja immer alles gesagt. Hanni würde sie bestimmt gleich verstehen.
Hannah verstand nicht. Sie wurde lediglich still. Sie wurde blass. Sie ertrage Marias Selbstmitleid gerade nicht und müsse gehen. Sie schrie es nahezu. Maria solle nichtversuchen anzurufen! Bitte!
Ich zog mich zurück.
Meine Kore ist verzaubert.
Persephone, ein anderer Name,
eine fremde Frau.
Ein Brief kam an nach zwei Monaten der Funkstille, der Erstarrung, die Maria ergriffen hatte und ihr Leben auf Zeitlupe drehte. Sie ging zur Arbeit. Die restliche Zeit war nicht wie Wirklichkeit. Ein würgender, atemraubender Nebel lag über Maria, der Empfindungen verschluckte, Stimmen, Gedanken. Hannis Vater versuchte mit Maria zu reden, zu fragen was denn los sei. Sie versuchte sich mitzuteilen, er verstand nichts. Er schüttelte bloß den Kopf und lachte. Wie zynisch war das von ihm. Sie könne nicht loslassen, Hannah hätte nun andere Menschen. Menschen die für sie viel wichtiger wären. Wichtiger als die Mutter! Wichtiger als die eigene Mutter?! Wie konnte das sein.
Ich ließ die Erde hungern,
so wie ich hungerte.
Jetzt wird schon wieder das Erntedankfest gefeiert. Jedes Jahr ist es dasselbe. Jedes Mal wieder möchte Maria dieses Fest vergessen. Immer wieder sieht sie die kleine Hanni mit dem Korb voller Früchte im Kreis der anderen Kinder. Erntedank. Marias und Hannis Lieblingsfest. Sie beide zusammen, kein Vater, keine Oma. Nur sie beide, glücklich, verspielt, geschäftig, einig. Da war sie so brav, so zugänglich, Maria fühlte sich göttlich als Mama. Gute Göttin, beschützend, bewahrend, fördernd.
Erst als Zeus zitterte vor dem,
was nicht mehr wuchs,
gaben sie sie mir zurück
für einen Teil des Jahres.
Seit einem Jahr meldet sich Hannah unregelmäßig. Meist kommt sie vorbei, bringt eine Freundin mit. Manchmal lädt sie Maria auch ein mit ihr zu Mittag zu essen. Sie kocht dann selbst, vegan. Maria sagt dazu nichts. Lieber nicht. Sie möchte die Zeit mit Hannah genießen. Und es ist gut, wenn sie zusammen sind. Hannah hat viel zu erzählen. Maria hätte viel zu sagen. Doch sie schweigt. Nach vielen Gesprächen über viele Themen hat Maria beschlossen gut zuzuhören. Anfangs war das sehr schwer für Maria. Hannah wird still und unruhig, wenn Maria zu viel von sich erzählt. Maria gibt sich zufrieden mit den schönen Augenblicken, mit Hannahs Zugewandtheit. Sie versteht zwar nicht alles, was Hannah da so erzählt von ihrer gerade begonnenen Erwerbstätigkeit – was macht sie da genau, diese Berufsbezeichnungen klingen unverständlich für Maria – doch Maria hört zu. Dann ist Hannah wieder begeistert wie damals, als kleines Mädchen. Das ist ausreichend für Maria. Bald kann es mehr sein als ausreichend. Bald kann jeder Tag wieder ein Geschenk sein. Bald. Noch nicht.
Für eine Zeit wie Frühling,
wenn die Welt aufatmet, und ich,
für einen Moment,
wieder Mutter sein darf.
Es ist alles gut. Doch es ist vollkommen anders. Ihr kleines Mädchen ist nicht mehr. Sie ist nun Hannah. Auch die Maria von damals ist nicht mehr. Doch sie ist immer noch Hannis Mutter, daran wird sich nichts ändern.
Dann geht sie wieder hinab.
Und ich bleibe.
Und da steht der Verlust vor Maria und umarmt sie. Groß. Raumgreifend. Er drückt sie fest und will trösten, tut es auch, raubt ihr auch die Luft. Er lässt sie das Fotoalbum aus dem Schrank nehmen. Jedes Jahr. Nächstes Jahr wieder ist Erntedank.
Ich weiß, sie muss gehen.
In ihren eigenen Raum,
in ihre eigene Dunkelheit.
Dann stirbt etwas in mir
und etwas wird geboren.
Herzschlag in Moll. Melodie des Wandels. Maria weiß es und will nicht. Und nimmt es doch. Sie ist Mutter.
Ich bin Demeter,
Göttin des Verlustes
das ist die Wahrheit.
Die Liebe, die ich nicht halten darf,
verwandelt.
Für immer auf Anfang.
Omnia mutantur, nihil interit.
Alles wandelt sich, nichts vergeht.
(Ovid, Metamorphosen XV, 165–166)



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